Was ist Hand- und obere Extremitätenchirurgie?

Die Handchirurgie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Diagnose und Behandlung von Krankheiten und Verletzungen der Hand und der oberen Extremitäten (Hand, Handgelenk, Unterarm, Ellbogen und Schulter) befasst. Darüber hinaus werden auch Verletzungen der unteren Extremitäten (Oberschenkel, Unterschenkel und Fuß) im Rahmen der Handchirurgie behandelt. Dieses Fachgebiet bietet spezialisierte Lösungen für die Reparatur von Gefäß-, Nerven- und Sehnenschnitten, die Behandlung angeborener Anomalien und Plexus-brachialis-Verletzungen.

Die Handchirurgie wird häufig in Kombination mit mikrochirurgischen Techniken angewendet. Mit Hilfe eines Mikroskops können empfindliche Gefäße, Nerven und Sehnen präzise repariert werden.

Was ist Mikrochirurgie?

Die Mikrochirurgie ist eine chirurgische Technik, die mit einem Operationsmikroskop oder speziellen Lupenbrillen durchgeführt wird. Mit dieser Methode können Gefäße, Nerven und Gewebestrukturen, die mit bloßem Auge schwer zu erkennen sind, präzise behandelt werden. Die häufigsten Anwendungsbereiche der Mikrochirurgie sind:

  • Replantation von abgetrennten Fingern und Gliedmaßen.
  • Reparatur von Nerven und Sehnen.
  • Transplantationen von zusammengesetzten Gewebestrukturen (Muskeln, Haut und Gefäße).

Anwendungsbereiche der Mikrochirurgie:

  • Fingeramputationen und Replantationen
  • Transplantationen von Sehnen und Nerven
  • Behandlung von Gewebe- und Muskelverlusten
  • Handflächenverletzungen

Welche Krankheiten behandelt die Handchirurgie?

Die Handchirurgie umfasst eine Vielzahl von Erkrankungen, die im Folgenden detailliert beschrieben werden:

1. Verletzungen der Hand, des Handgelenks und des Unterarms

A. Amputationen von Fingern und Gliedmaßen


Amputationen von Hand, Fingern, Unterarm, Arm, Fuß und Bein erfordern eine dringende chirurgische Versorgung. Die Form der Amputation und das Ausmaß der Verletzung beeinflussen die Behandlungsstrategie.

B. Verletzungen der Arterien, Nerven und Sehnen
  • Gefäßverletzungen: Können zu Blutverlust und Gewebeabsterben führen.
  • Nervenverletzungen: Verursachen Bewegungs- und Empfindungsverlust.
  • Sehnenverletzungen: Verhindern die Kraftübertragung der Muskeln auf die Knochen.
C. Frakturen und Luxationen

Frakturen und Luxationen im Bereich der Hand, des Handgelenks, des Unterarms und des Ellenbogens gehören zum Behandlungsspektrum der Handchirurgie.

2. Nerv- und Sehneneinklemmungen

A. Karpaltunnelsyndrom

Das Karpaltunnelsyndrom entsteht durch die Einengung des Medianusnervs im Handgelenk. Dies führt zu Taubheit und Schwäche in den ersten drei Fingern. Die Behandlung erfolgt durch chirurgische Dekompression.

B. Ulnarisrinnensyndrom

Eine Einklemmung des Ulnarisnervs auf Höhe des Ellenbogens verursacht Taubheit im vierten und fünften Finger.

C. De-Quervain-Tendinitis

Diese Erkrankung entsteht durch eine Entzündung der Sehnen, die den Daumen bewegen. In schweren Fällen kann eine Operation erforderlich sein.

D. Schnappfinger-Syndrom

Eine Einengung der Beugesehnen führt zu Schmerzen und Blockaden bei der Fingerbewegung.

3. Tumore und tumorähnliche Veränderungen

A. Ganglionzysten

Diese Zysten treten häufig am Handgelenk auf und können chirurgisch entfernt werden.

B. Dupuytren-Kontraktur

Diese Erkrankung führt zu Kontrakturen in der Handfläche und wird operativ behandelt.

C. Gut- und bösartige Tumore

Tumore aus Sehnen, Knochen oder Weichteilen erfordern eine multidisziplinäre Behandlung.

4. Rheumatische und Infektionskrankheiten

Erkrankungen wie Arthritis und Tendinitis, die durch Mikroorganismen verursacht werden, sowie rheumatische Beschwerden fallen in den Bereich der Handchirurgie. Bei fortgeschrittenen Deformitäten kann eine operative Behandlung erforderlich sein.

5. Angeborene Anomalien und Geburtsverletzungen

Erkrankungen wie Polydaktylie (überzählige Finger) und Syndaktylie (zusammengewachsene Finger) werden chirurgisch korrigiert. Auch Schlüsselbeinfrakturen, die bei schwierigen Geburten auftreten, gehören in den Bereich der Handchirurgie.